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Jennifer Berger: Als Frau im Männerbusiness

Jennifer Bergers Weg von der Berufskraftfahrerin zur Außendienstmitarbeiterin zeigt, wie Frauen sich in männerdominierten Berufen behaupten und weiterentwickeln können. Ihre Geschichte ist eine Inspiration für alle, die sich beruflich verändern und neue Herausforderungen annehmen wollen – auch und besonders in Berufen, die vielleicht nicht als alltäglich gelten.

Jennifer Berger

Kein Beruf für Männer oder Frauen einfach mein Beruf

Für Jennifer war es nie eine Frage des Geschlechts, in welchem Beruf sie arbeiten wollte. "Für mich war es nie so, dass ich gesagt habe, das ist ein Männerberuf oder das ist ein typischer Frauenberuf. Ich habe das für mich gesehen und gesagt, das mache ich jetzt", erklärt sie.

Auf die Frage, wie sie dazu gekommen ist, Berufskraftfahrerin zu werden, antwortet Jennifer: "Ich fahre bis heute sehr gerne Auto und bin immer diejenige, die fährt, wenn wir mit Freunden eine längere Strecke fahren oder in den Urlaub ins Ausland fahren. Ich fahre auch mehrere Stunden, das macht mir einfach Spaß."

Jennifer spricht offen darüber, wie sie sich in einer Branche durchgesetzt hat, die traditionell eher als Männerdomäne gilt. "Auch wenn ich von Anfang an sehr gut im Team aufgenommen wurde, glaube ich schon, dass es anfangs vielleicht gewisse Vorurteile gab, ob ich die Ausbildung durchziehen würde. Das hat sich aber schnell gelegt, als ich den Führerschein gemacht habe und auch meine Leistungen in der Berufsschule nicht so schlecht waren", erinnert sie sich. 

Die Reaktionen von Fremden und Kunden waren unterschiedlich. "Es gab Kunden, die sich gefragt haben, ob ich den LKW wirklich alleine fahre oder die sich Sorgen um meine langen Fingernägel gemacht haben, wenn ich Heizöl abgezapft und den Anschlusskopf an den LKW geschraubt habe", lacht sie. "Aber ich muss sagen, irgendwann fand ich es auch cool, sich als Frau in einem männerdominierten Berufsumfeld zu behaupten und einfach mein Ding zu machen. Das hat mich eigentlich nur noch mehr angespornt. Vor allem, als der Zeitungsartikel in der Gießener Allgemeinen erschien. Ich dachte mir, wenn ich damit andere Frauen inspirieren kann, dann mache ich das."

Den Mut haben, neue Dinge auszuprobieren

Jennifer ermutigt junge Menschen, dass man in vielen Berufen erfolgreich sein kann, wenn man engagiert und lernbereit ist. "Ich hoffe, dass junge Leute, vor allem diejenigen, die gerne reisen, sich den Beruf einfach mal anschauen und sehen, dass man Reisen und Geldverdienen miteinander verbinden kann", sagt sie.

Laut Jennifer ist der Alltag eines Berufskraftfahrers entspannt und abwechslungsreich. "Man ist viel unterwegs, sieht viele verschiedene Ecken, hat auch einfach Zeit, über viele Dinge nachzudenken, wenn man unterwegs ist. Wenn ich nicht schon in einer festen Beziehung wäre, wäre ich wahrscheinlich auch mal in den Fernverkehr gegangen. Ich hätte es schön gefunden, mal richtig in einer anderen Umgebung zu sein", erklärt sie. 

Jennifer betont, dass sich vor allem Frauen nicht von traditionellen Rollenbildern abschrecken lassen sollten. "Was ich den Frauen mit auf den Weg geben würde: Traut euch."

Erfahrungen aus der Fahrerkabine helfen im Außendienst

Nach ihrer Ausbildung zur Berufskraftfahrerin wollte sich Jennifer neuen Herausforderungen stellen. "Das Fahren hat mir viel Spaß gemacht, aber auf Dauer fehlte mir einfach die Weiterentwicklung", sagt Jennifer. Sie nutzte die Chance, in den Außendienst zu wechseln und sich neuen Aufgaben zu widmen. Normalerweise dauert die Ausbildung drei Jahre, doch Jennifer zog die Prüfung vor und schloss sie nach zweieinhalb Jahren erfolgreich ab.

Statt einer formalen Ausbildung zur Büro- oder Außenhandelskauffrau wird Jennifer nun als Quereinsteigerin in den Außendienst eingearbeitet. "Ich mache hier jetzt nicht direkt eine Ausbildung, wo ich zur Schule gehe und am Ende eine Prüfung mache. Es ist eher so, dass ich als Quereinsteigerin behandelt werde und eingearbeitet werde, nicht ausgebildet."

Der Wechsel in den Außendienst hat für Jennifer neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich gebracht. "Ich plane meinen Tagesablauf selbst, vereinbare meine Termine und bin viel unterwegs", beschreibt sie ihren typischen Tag. "Es ist eine gesunde Mischung aus Büroarbeit und Außendienst", sagt sie. Gerade im Bereich Flüssiggas gefällt ihr die Selbstständigkeit: "Wir vereinbaren unsere Termine selbst, planen unseren Tagesablauf und das reizt mich."

Im Außendienst hat Jennifer etwas gefunden, was ihr liegt und Spaß macht. Ihre Erfahrungen als Berufskraftfahrerin, wo sie viele verschiedene Orte gesehen und unterschiedliche Kunden kennengelernt hat, helfen ihr jetzt im Außendienst. "Natürlich habe ich nicht das Vorwissen, das jetzt jemand mitbringt, der aus einer kaufmännischen Ausbildung kommt, aber ich habe das Vorwissen, was das Gas an sich betrifft. Ich profitiere davon, dass ich das selbst gemacht habe und viel darüber gelernt habe. Ich komme also eher aus der technischen Richtung und lerne jetzt noch das Kaufmännische."

Der Weg ist das Ziel

Jennifer hat ihre Karriere immer auf sich zukommen lassen. "Ich habe immer gesagt: Was kommt, das kommt." Schon während ihrer Ausbildung sprach sie davon, dass sie nicht ihr ganzes Leben lang Fahrerin bleiben wolle und offen für neue Herausforderungen sei. "In meinem Bekanntenkreis wurde ich dann oft gefragt, was ich machen will und wo ich hin will", erinnert sie sich. "Ich habe dann immer gesagt, dass sich schon etwas finden wird, das zu mir passt, und so war es dann auch." Als sie schließlich die Einladung zum Vorstellungsgespräch für den Außendienst bekam, war sie überrascht und begeistert von dem Angebot. "Ich war total perplex, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass mir das hier im Unternehmen angeboten wird. Und deshalb lasse ich Chancen eher auf mich zukommen und greife dann zu. Ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel."

Jennifer hätte nie gedacht, dass sie nach ihrer Ausbildung in einer Position sein würde, in der sie ständig mit Kunden zu tun hat, Heizungen plant und Tanks für Kunden organisiert. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal machen würde. Aber es hat sich einfach so ergeben, macht Spaß und es passt jetzt einfach", sagt sie. "Ich finde es auch schön, dass sich das Unternehmen gerade hier in unserer Umgebung über all die Jahre so bewährt hat. Jeder in meinem Bekanntenkreis kennt Firma ROTH."

Ein weiterer Aspekt, den Jennifer schätzt, ist die gegenseitige Unterstützung im Team und durch die Geschäftsführung. "Die Menschen bei ROTH kümmern sich umeinander. Es geht nicht nur darum, auf den eigenen Platz zu achten, sondern jeder sorgt für den anderen."

 
Hinter dem Bereich Flüssiggas stecken noch viele weitere ROTH Mitarbeiter, die Tag für Tag mit großer Motivation und einem ausgeprägten Organisationstalent dafür sorgen, dass Sie zuverlässig mit Flüssiggas versorgt werden. 
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